Segeln in Holland Bericht 2023


Im August 2023 hatten wir wieder ein historisches Segelschiff für einen Gruppentörn mit ca. 20 Erwachsenen in Holland reserviert. Nachstehend der Törnbericht (und hier geht es zur Fahrtenausschreibung für 2024):

18 Skifahrer und Skifahrerinnen gleiten über das Ijsselmeer

Der BSC hat auch in 2023 wieder einen einwöchigen Segeltörn auf der Nirwana, einem gemütlichen Zweimaster-Plattbodenschiff, Baujahr 1910 mit 24 Schlafkojen in 11 Kajüten angeboten. Reisen, erleben und sich erholen.

Treffpunkt der 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 52 bis 74 Jahren ist am Samstagmittag in Enkhuizen am Anleger. Wir laden unsere Klamotten und den flüssigen sowie den festen Proviant auf das Schiff. Es werden täglich abwechselnde Frühstücks-, Koch- und Putzgruppen gebildet. Ab jetzt übernehmen Irene, die erfahrene Kapitänin und Eignerin des Schiffes und ihre Matrosin Mika das seemännische Kommando.

Nach einer kurzen Einweisung an Deck steht die Frage im Raum, ob wir bei starkem Wind gleich lossegeln wollen. Die Vorsichtigen unter uns überstimmen die Wagemutigen, und wir haben Zeit, das niedliche Städtchen Enkhuizen zu erkunden und erste Souvenirs oder fehlende Bekleidung und Getränke zu besorgen.

Groß ist die Erwartung am nächsten Tag, die Segel zu hissen, wobei jede und jeder mithelfen kann. So ein Törn auf einem 32 Meter langen Schiff mit 340 m² Segelfläche bei Wind und Wetter ist besser als jede Muckibude. In Teamarbeit werden die Segel von Hand gehisst, und es macht Spaß! Segelvorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur die Umsetzung der Kommandos ist wichtig. „Backbord, Steuerbord, Bug, Heck, Klüver, Fock, Großsegel und Besan, Lee und Luv“, wir lernen dabei auch noch Seemannssprache. Gleich zu Beginn haben wir teils lebhaften Wind Stärke 5, in Böen 7, aber das schwere Schiff liegt stabil im Wasser.

Segel setzen

Hart am Wind


In den nächsten Tagen geht es von einem holländischen Städtchen zum nächsten, das Ziel bestimmt der Wind. Mal liegen wir neben einem anderen Plattbodenschiff an der Kaimauer im wunderhübschen Monnickendam oder machen eine Grachtenfahrt in Hoorn. Bevor die Niederländer das heutige Ijsselmeer mit ihren beeindruckenden Deichbauten vom Gezeitenstrom der Nordsee abgetrennt haben, sind sie von Hoorn aus in die Welt hinaus gesegelt. Die historische Kulisse dieses Ortes ist auch heute noch sehr beeindruckend. In den Häfen bleibt immer Zeit, für das Frühstück einzukaufen, für eine Stadtbesichtigung oder einen Zwischenstopp in der örtlichen Brauerei.

Der Himmel klart jeden Tag ein bisschen mehr auf, und wir segeln mit „halbem Wind“ aus Nord-West an der Westküste des Ijsselmeers hoch nach Medemblik und weiter durch die Schleuse des Abschlussdeiches ins Wattenmeer. Wir genießen klönend, lesend, schlafend eine entspannte Zeit zwischen Segel Auf- und Runterziehen an Deck oder üben Knoten. Wir machen flotte Fahrt (etwa 8,7 Knoten, ca. 16 km/h), aber zum Wasserskifahren reicht das Tempo auch für den Bremer Ski-Club nicht.

Hoorn

Schnuckelige Häfen


Zum Abschluss unserer Segelwoche kreuzen wir bei leichter Brise und Sonnenschein zurück, quer über das Ijselmeer, und ankern für die letzte Nacht in einer lauschigen Bucht. Dort gibt es einen kleinen Holzsteg, auf dem wird gegrillt, und die Wasserraten unter uns tauchen über eine Leiter direkt von Bord ins Ijsselmeer ab.

Die erlebnisreiche Woche bei verschiedenen Wetterbedingungen hat uns zu einem Team werden lassen, und unser Fahrtenleiter Malte Kerschbaum hatte mit seiner ihm eigenen Begabung aus ruhigem Beharrungsvermögen und Organisationstalent „alles im Griff auf dem segelnden Schiff“. Am Schluss nimmt jede und jeder ihre/seine persönlichen schönen Erlebnisse mit nach Hause.

 

Text und Fotos: Christiane, Roland, Hartmut von der BSC-Nirwana-Crew 2023

Abendstimmung

Ankerplatz